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Mit Cybersecurity zur smarten City: Chancen und Risiken für Bern

In einer zunehmend vernetzten Welt stehen Städte wie Bern vor der Herausforderung, ihre Infrastrukturen intelligenter zu gestalten, um den Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Verteilte IoT-Sensoren und Auswertungssysteme versprechen dabei ein enormes Potenzial für Innovation und Effizienzsteigerung. Doch gleichzeitig birgt diese Entwicklung neue Risiken, insbesondere im Bereich der Sicherheit dieser Systeme sowie der Bürgerinnen und Bürger.

Die Stadt Bern, eine der führenden Schweizer Städte in puncto Smart City-Initiativen, steht exemplarisch für diese Herausforderung. Die Nutzung verteilter Systeme in Bereichen wie Verkehr, Energieversorgung, Gesundheitswesen und öffentlicher Verwaltung bietet zahlreiche Vorteile, von intelligenter Verkehrslenkung bis hin zu effizienterer Ressourcennutzung. Doch die zunehmende Vernetzung und Automatisierung schaffen auch neue Angriffsflächen für Cyberattacken.

Die Bedrohung durch Cyberangriffe

Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Sicherheit der verteilten Sensoren und Auswertungssysteme, die als Knotenpunkte in dieser verteilten Infrastruktur dienen. Da sie oft miteinander und mit zentralen Steuerungseinheiten kommunizieren, können sie im Falle einer Kompromittierung leicht in sogenannte Bot-Netze eingebunden werden, wo sie für vielerlei Angriffe gegen andere Computer-Systeme oder Bürgerinnen und Bürger missbraucht werden können. Dadurch entsteht nicht nur die Gefahr von DDoS-Angriffen (Distributed Denial-of-Service), Spam-Versand oder Datenlecks und Datenschutzverletzungen, sondern auch von Angriffen auf die physische Infrastruktur der Stadt.

Strategien zur Sicherung verteilter Systeme

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine ganzheitliche Cybersecurity-Strategie unerlässlich. Diese sollte bereits bei der Entwicklung und Implementierung verteilter Systeme berücksichtigt werden. Sicherheitsstandards müssen von Anfang an in die Designphase integriert werden, um die Angriffsfläche minimal zu halten und Schwachstellen zu vermeiden. Zudem ist eine kontinuierliche Überwachung und Aktualisierung der Systeme erforderlich, um potenzielle Bedrohungen schnell zu erkennen und zu neutralisieren.

Sensibilisierung und Schulung als Schlüssel

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung und Schulung aller Beteiligten, angefangen von den Entwicklern über die Endnutzer bis hin zu den Entscheidungsträgern in der Stadtverwaltung. Nur wenn sich alle Akteure der Risiken bewusst sind und sie ihrer Verantwortung entsprechend handeln, kann eine effektive Cybersecurity gewährleistet werden.

Chancen und Risiken im Einklang

Insgesamt bietet die Implementierung verteilter Systeme in Smart Cities wie Bern enorme Chancen für Innovation und Fortschritt. Doch diese Chancen gehen Hand in Hand mit neuen Risiken, insbesondere im Bereich der Cybersecurity. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren ist dabei entscheidend. Eine enge Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft ermöglicht einen holistischen Ansatz zur Cybersecurity, der alle relevanten Aspekte abdeckt und Synergieeffekte nutzt. Durch eine proaktive und ganzheitliche Herangehensweise können die Risiken minimiert und die Vorteile der Smart City-Initiativen voll ausgeschöpft werden.

Titelbild: Zühlke

Autor*in: Dr. sc. ETH David M. Sommer, Zühlke