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Eine regionale Boden- und Aushubmaterialbörse für ein smartes Bern

Die Bauwirtschaft gehört zu den ressourcenintensiven Wirtschaftszweigen. Sie verzeichnet einen hohen Verbrauch an Primärmaterialien und eine tiefe Quote an Recycling und Wiederverwertung. Wie man dies auch smarter handhaben kann und dem Ressourcenverschleiss mit Kreislaufwirtschaft begegnet, zeigt Alan Kearns Müller, Ingenieur bei Emch+Berger.


In der Vergangenheit war der sorglose Umgang mit überschüssigem Aushub- und Bodenmaterial (Ober- und Unterboden) die Norm. Oft wurden die Materialien ohne Nutzen auf Deponien entsorgt wurde. Das macht aus ökologischer und ökonomischer Sicht keinen Sinn und kann bzw. muss im Sinne der Kreislaufwirtschaft verändert werden.


Fruchtbare Böden gehen verloren
Demgegenüber steht ein fortlaufender Verlust an fruchtbaren Böden durch verschiedene externe Einflüsse wie intensive Landwirtschaft, Verwitterung, Verdichtung oder Verschmutzungen. Ein Bodenverlust, der mit einem einfachen Kreislaufprozess durch den Einsatz überschüssiger Bodenmaterialien aus Bauprojekten gemindert werden kann.


Der Gesetzgeber hat auf diese Entwicklungen mit einer Verwertungspflicht für überschüssige Bodenmaterialien reagiert und fordert ihre Einbringung in degenerierten Landwirtschaftsböden für eine langfristige Aufwertung.


Smart durch Verknüpfung der Bauherrschaften
Die Verwertungspflicht überträgt den Bauherrschaften eine Aufgabe, welche sie im Rahmen ihres eigenen Bau- und Entwicklungsprojekts gar nicht selber lösen können und verknüpft das Bauvorhaben mit Drittprojekten, welche ansonsten ohne direkte Verbindung zueinander stehen. Und hier wird die Notwendigkeit von Kreislaufwirtschaft via einer regionalen Börse für Boden- und Aushubmaterial klar.


Kreislaufwirtschaft für Boden- und Aushubmaterial 
Damit überschüssiges Bodenmaterial einer sinnvollen Verwertung in der Landwirtschaft zugeführt werden kann, soll mit einer regionalen Materialbörse die Vermittlung von Angebot und Abnahme von Bodenmaterial vereinfacht und ein kleiner Materialkreislauf mit bedeutender ökologischer Wertschöpfung geschlossen werden.


Anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen zeigt Emch+Berger am 2. Anwenderforum Kreislaufwirtschaft am 19. März 2024 in Bern Lösungen auf. Im Fokus stehen Herausforderungen und Verhaltensmuster in der Umsetzung dieser vordergründig einfachen und sichtbar sinnvollen Aufgabe im Sinne der Kreislaufwirtschaft aufgezeigt. Es wird der Frage nach den Voraussetzungen nachgegangen, die geschaffen werden müssen, damit bereits bei klar erkennbaren Abhängigkeiten Wirtschaftskreisläufe in Gang gesetzt und Einweglösungen verhindert werden können.


Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier. Spontane können sich via Mail an welcome@smartcity-bern.ch anmelden, ein Ticket kostet CHF 89.–.


Bild: Pexels

Autor*in: Alan Müller Kearns, Ingenieur bei Emch+Berger